Die Wissenschaft und die Fairness
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Viel ist heute von Fairness die Rede. Die Wissenschaft trägt ihren Teil zur Diskussion bei. Klimagerechtigkeit, Gendergerechtigkeit, Gerechtigkeit statt Rassismus.

 

Die Empfindung

 

Das Gerechtigkeitsempfinden ist nicht nur bereits bei Kindern ausgeprägt, sondern zeigte sich, im Rahmen eines Experiments, sogar bei Rhesus-Affen, die ihre „Bezahlung“ in Form eines Gurkenstückchens dann ablehnten, wenn sie Zeuge wurden, wie ihre Nachbarn mit den süßen und begehrteren Trauben entlohnt wurden.


Es ist nicht verwunderlich, dass das tief sitzende Gerechtigkeitsempfinden immer wieder auch politisch thematisiert wird und auch die Wissenschaft erfasst; Sollte diese nicht auch ihren Beitrag dazu leisten, die Entwicklung hin zu einer „gerechteren“ Welt, zu eine „gerechteren“ Gesellschaft voranzutreiben?.


Die Diskussion

 

Soll Wissenschaft sich auf die Ermittlung klarer Fakten beschränken (die dann von unterschiedlichen Ideen instrumentalisiert werden können), oder soll es von Anfang an um ein Projekt der Weltoptimierung gehen, in dessen Dienst die Forschung gestellt wird?
Die Frage ist keineswegs banal, da sie das Verhältnis von Moral (die immer stark subjektiv ist) und Forschung (die sich zumindest um eine gewisse Objektivität bemüht) betrifft.


Dort, wo Gerechtigkeit in einem wissenschaftlichen Rahmen erwähnt wird, kann dies nicht ohne genau philosophische und begriffliche Einordung geschehen: Handelt es sich um „Chancen-“ oder um „Verteilungsgerechtigkeit“ oder um eine der vielen, neu geschaffenen Begriffskompositionen oder Variationen, mit denen die zugrundliegende Gerechtigkeitsvorstellung allerdings meist eher verschleiert als erklärt wird?
Forscher – zumindest solche, denen es tatsächlich um den Gehalt ihrer Arbeit geht – sind also gut beraten, etwas bremsender mit dem Thema Fairness umzugehen.